ABENTEUER AM NIL

ÄGYPTEN / ASSUAN / LUXOR / KAIRO

Damit Reisen wie eine Nilkreuzfahrt zu einem Incentive-Erlebnis werden und nicht nur eine Besichtigung von Kulturstätten bleiben, braucht man eine spannende Story, die mit einem roten Faden die kulturellen Highlights erlebnisreich verbindet. Agatha Christie und ihr Hercule Poirot könnten so etwas sein. Noch besser passt aber der Archäologe und Abenteurer Indiana Jones, der sich immer auf der Jagd nach einem verborgenen Schatz befindet und dabei geheimnisvolle Rätsel lösen muss. In dieser Mission reiste Indiana Jones mehrmals mit uns an den Nil.

Angekommen in Assuan im Süden Ägyptens wurden die Reiseteilnehmer zum Sunset Cocktail ins Old Cataract Hotel geladen. Das Luxushotel im Kolonialstil hatte seine Blütezeit in den 50er-Jahren, wurde aber nach der Jahrtausendwende wieder renoviert. Von der Terrasse hat man einen herrlichen Blick auf den Nil und die Elephantine-Insel. Die Geschichte wurde offenbart: Wir waren auf der Suche nach einem wertvollen Schatz. Dieser Schatz hatte immer einen Bezug zu Produkten des Unternehmens, zum Beispiel waren wir auf der Suche nach einem Sonnen-Fenster aus der Pharaonenzeit, das magische Kräfte verleihen sollte. (Anmerkung: Das Sonnen-Fenster war eine Anspielung auf den Golden Window Award des Unternehmens, die höchste Auszeichnung für die besten Verkäufer). Um es zu finden, mussten im Rahmen der Kreuzfahrt mehrere geheimnisvolle Rätsel gelöst werden. Dafür sollte man jedoch die Hieroglyphenschrift der alten Ägypter beherrschen.

Mit einer Feluka, einem typischen Segelboot am Nil, setzten wir über. Den Nubiern auf der Elephantine-Insel konnte man das erforderliche Hieroglyphen-Alphabet abkaufen. Dann legte unser Nilkreuzfahrtschiff ab. Wir befuhren den längsten Fluss der Erde auf seinem wichtigsten kulturellen Abschnitt.

Der Nil war die Lebensquelle für das Alte Ägypten. Entsprechend häuften sich die Sehenswürdigkeiten entlang des Niltals bis nach Luxor. In den nächsten Tagen würden wir die Landgänge zu den Tempeln in Kom Ombo und Esna, sowie zu den Pharaonen-Gräbern im Tal der Könige nahe Luxor in erlebnisreiche Abenteuer verwandeln. In den altägyptischen Hieroglyphen wirkten die Botschaften wie moderne Comics. Ausschiffung in Luxor. Im Laufe der Zeit gab es einfach zu viele Kreuzfahrtschiffe auf dem Nil. Zu wenig Anlegestellen. Zeitweise musste man mehrere Schiffe durchqueren, um an Land zu gelangen. Das Magische dieser Reise ging etwas verloren.

Jedenfalls flogen wir immer von Luxor nach Kairo. Erinnerungswürdig war für mich der permanente und immense Verkehr in der ägyptischen Hauptstadt, der langsam voran, aber nie zum Stillstand kam. Als Motto für den Beifahrer blieb nur: Augen zu und durch. Dann auch noch der Khan el Khalili, der große Bazar, in dem allerhand Tauschgeschäfte abzuwickeln waren, um das Rätsel zu lösen. Die letzten Hinweise wurden im Durcheinander des Ägyptischen Museums, der wertvollsten Rumpelkammer der Welt, gesammelt. Bei den Sarkophagen der Pharaonen, ihren Mumien und Grabbeigaben. Zum Schluss ein Farewell Dinner bei den Pyramiden von Gizeh, dass alle begeisterte. Das Sonnen-Fenster, der Golden Window Award, wurde präsentiert.

Solche Incentive-Reisen an den Nil oder nach Kairo haben wir seit längerer Zeit nicht mehr durchgeführt. Gründe dafür lagen zunächst im für uns zu starkem Nil-Tourismus und dann auch in den unvorteilhaften politischen Rahmenbedingungen im Land.

Mit dem Großen Ägyptischen Museum wird aber voraussichtlich im Jahre 2023 das größte archäologische Museum der Welt in der Nähe von Gizeh eröffnet. Der Palast der Pharaonen ist ein monumentales Kunstwerk an moderner Architektur, das Ägyptens großer Geschichte eine überwältigende Bühne bieten wird. Prunkstück und absoluter Publikumsmagnet sollen die Schätze aus der Grabkammer des Königs Tutanchamun sein. Das wäre ja wieder einmal eine Reise nach Kairo und Ägypten wert.

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