ALLES SAMBA!

BRASILIEN / RIO DE JANEIRO / IGUAZÚ

Rio war sicher eine meiner Lieblingsdestinationen vor Olympia 2016. Menschen, die nicht viel haben, außer fröhliche Leichtigkeit. Die Flucht in den Samba. Lebensfreude. Bunte Bikinis. Und die Copa, die Copacabana!

Wieder einmal war Fußball das Zauberwort, um nach Rio zu reisen. Ein Fußball-Match auf der Copacabana sollte es werden, so wollte es unser Incentive-Kunde. Dort werden große Meisterschaften ausgetragen. Barfuß. Beim ersten Mal wollte ich noch viel. Es sollte eine sehr gute brasilianische Mannschaft sein. Schließlich hatten wir tolle Kicker in den Reihen unserer Gäste. Dann das Match, auf dem Meisterschaftsplatz der Copacabana, das Fußballfeld um nichts kleiner als bei uns. Statt dem Rasen ein berühmter Sandstrand, Schuhe bringen nichts. Alle spielten barfuß. Samba-Rhythmus durch ein Live-Trio, das uns anfeuerte. Ein Stadionsprecher. Professionelle Trikots. Die Hymnen. Die Strandbesucher wurden schnell zu Fans. Wegen uns? Nein, wegen dem Schiedsrichter. Das war nämlich der frühere Fußballstar Jairzinho, brasilianischer Nationalspieler und Weltmeister. Schnell wurde uns klar, warum die Brasilianer technisch so brillant sind, in diesem tiefen Sand. Unser Team wuchs im Laufe des Spiels. Am Ende waren 30 Spieler auf dem Feld gegen 11 Brasilianer. Die Tore haben wir irgendwann nicht mehr gezählt.

Das zweite Zauberwort in Rio heißt Samba. Der Rhythmus ist überall, nicht nur in der Samba Show für Touristen in der Plataforma, die wir für unsere Gäste so aufwerteten, dass die Samba Girls im Finale mit Buchstaben T-Shirts den Firmennamen tanzten. Samba war beim Fußball auf der Copa, in der Zahnradbahn auf den Corcovado, beim Dinner im kolonialen Herrenhaus, im Reisebus vom Flughafen oder manchmal auch als Überraschung auf der Straße, wenn ein Rettungswagen mit Blaulicht unsere Jeep-Kolonne auf dem Weg in den Tijuca Regenwald überholte und Minuten später unsere Samba-„Unfallstelle“ die Küstenstra.e blockierte. Für diejenigen, die nicht genug kriegen konnten, gab es dann noch einen Samba Tanzkurs im Viertel von Botafogo. Mit den Investitionen in die Olympia-Stätten 2016 ist die Leichtigkeit der Cariocas, der Einwohner von Rio, im Umgang mit dem Alltag etwas verflogen, meiner Meinung nach. Viele fühlten sich vom Staat verraten. Dazu noch die Schmach des 1:7 gegen Deutschland bei der Fußball WM 2014 im eigenen Land. Samba tanzen war nicht mehr so leicht und einfach wie früher.

Fußball war, und ist wahrscheinlich immer noch, das Lebenselixier der Brasilianer, der Kitt, der alle sozialen Schichten zusammenhält. Das pulsierende Herz ist das Maracaná, das größte Stadion der Welt, in Rio.

Die Zeiten ändern sich, doch Zuckerhut und Corcovado, die Wahrzeichen von Rio, sie sind immer noch da. Dazwischen liegen die traumhaften Buchten der brasilianischen Metropole. Ideal für einen Helikopter-Rundflug, der zu den vielen Höhepunkten auf unseren Rio-Reisen zählte. Ein Teil der Gäste fuhr mit der Zahnradbahn zur Christusstatue hinauf. Von da oben hatten wir einen herrlichen Ausblick auf die Stadt und ihre Highlights. Zuckerhut, Copacabana und Ipanema, die Lagune und das Maracaná Stadion lagen direkt vor uns, und Rocinha, das größte Favela, Armenviertel, von Rio, lag direkt unter uns an den Abhängen.